Am 18. Januar 1871 wurde das Zweite Deutsche Reich mit der Kaiserproklamation im Spiegelsaal von Versailles durch Otto von Bismarck gegründet.
Als Völkerrechtssubjekt besteht das Zweite Deutsche Reich bis auf den heutigen Tag fort.
Regierungen auf dem Staatsgebiet des Zweiten Deutschen Reiches:
Reichsgesetzblatt Teil I, Ausgegeben zu Berlin, den 30. Januar 1934
Gesetz über den Neuaufbau des Reichs. Vom 30. Januar 1934
Die Volksabstimmung und die Reichstagswahl vom 12. November 1933 haben bewiesen, daß das deutsche Volk über alle innenpolitischen Grenzen und Gegensätze hinweg zu einer unlöslichen, inneren Einheit verschmolzen ist. Der Reichstag hat daher einstimmig das folgende Gesetz beschlossen, das mit einmütiger Zustimmung des Reichsrats hiermit verkündet wird, nachdem festgestellt ist, daß die Erfordernisse verfassungsändernder Gesetzgebung erfüllt sind.
Berlin, den 30. Januar 1934
Der Reichspräsident von Hindenburg
Der Reichskanzler Adolf Hitler
Der Reichsminister des Innern Frick
Auch mit diesem Gesetz änderte sich der Status des Völkerechtssubjekts Zweites Deutsches Reich nicht.
Am 23.5.1945 wurde die Regierung Dönitz, die in Mürwick (Flensburg) amtierte, gefangengesetzt. Deutschland war nun, ohne aufgehört zu haben, völkerrechtlich ein Staat zu sein, ein erobertes und besetztes Land.
Amtsblatt des Kontrollrats In Deutschland, Nr. 1 (29. Oktober 1945)
Mit diesen Handlungen verstießen die Alliierten gegen die Grundlage der militärischen Kapitulation, weil sie die bedingungslose Übergabe der Streitkräfte der Deutschen Wehrmacht entgegen der Kapitulationsurkunde faktisch in eine Kapitulation des Zweiten Deutschen Reiches umwandelten. Ihre Handlungen waren nicht durch das Völkerrecht und auch nicht durch die Haager Landkriegsordnung von 1907 gedeckt.
Auch in den folgenden siebenundfünfzig Jahren wurden „keine allgemeinen Kapitulationsbestimmungen“ durch die Vereinten Nationen oder in deren Namen festgesetzt, die Deutschland und die Deutsche Wehrmacht als Ganzes betreffen. Mit dem Zweiten Deutschen Reich wurde kein Friedensvertrag geschlossen - jedoch zwischen allen anderen am Zweiten Weltkrieg beteiligten Staaten.
Diese selbsternannten Machtinhaber bildeten 1946, ohne Rücksicht auf das Völkerrecht zu nehmen, auf dem Boden des Zweiten Deutschen Reichs …„Länder als handlungsfähige Staatseinheiten“. Vertreter dieser ohne demokratische Legitimation gebildeten handlungsfähigen Staatseinheiten traten am 1.9.1948 in Bonn zur Beratung und Formulierung des Grundgesetzes zusammen. Weil die Vertreter der Länder keine demokratische Legitimation besaßen, besaß der von ihnen gebildete Parlamentarische
Rat folgerichtig auch keine demokratische Legitimation. Dieses Faktum wurde auch nicht aus der Welt geschaffen durch die Wahl Adenauers zum Präsidenten des Parlamentarischen Rates sowie der Vizepräsidenten Schönfelder und Dr. Schäfer.